Interview PP

Performance vor „Wir affen das“ | 120 x 160 cm | 2017 | (sold)

Von Ed Piper – pip-news – 

(Ed Piper) Im Schatten von Sarrazins populärer Veröffentlichung „Feindliche Übernahme“ entwickelte sich Raymond UngersDie Wiedergutmacher“ zur tatsächlichen Entdeckung dieser Herbst/Winter-Saison. Ein Auszug des Buches wurde bereits auf Tichys Einblick veröffentlicht, danach folgten eine äußerst bemerkenswerte Besprechung von Vera Lengsfeld sowie eine Einladung des Autors zur Buchvorstellung in die Bibliothek des Konservatismus. Als dann auch noch der prominente Blogger Jürgen Fritz das 412-Seiten Werk auf Platz 4 der wichtigsten Bücher des Jahres listete, ließ dies endgültig aufhorchen. Grund genug, sich einmal mit Raymond Unger zu treffen und ihm ein paar Fragen zu stellen.

pip: Hallo Herr Unger! Mit ihrer Veröffentlichung von „Die Wiedergutmacher“ präsentieren sie eine bemerkenswert detaillierte Bestandsaufnahme der politischen Lage. Besteht ihr Anliegen darin, ein bleibendes Zeitzeugnis abzulegen?

Unger: Vor allem geht es mir darum, eine Antithese zum vorherrschenden Narrativ zu zeichnen. Denn wir alle leben – bildlich gesprochen – unter einer Art Glocke einer bestimmten gesellschaftlichen Erzählung. Hierzu wollte ich, in Bezug auf Kunst, Medien und ganz allgemein freies Denken, ein Kontrastbild entwerfen.

pip: Ihr vorliegendes Werk erscheint mir für einen reinen Gegenentwurf recht üppig geraten.

Unger: Im Grunde bin ich tatsächlich meiner eigenen Neuorientierung auf der Spur, doch entstand dann en pasant auch ein Gesellschaftsportrait der letzten drei Jahre. Mein Antrieb war jedoch die sehr persönliche Frage, was mit mir, als ehemaliger Linker in den letzten Jahren passierte: Wie kommt es, dass ich plötzlich Menschen zuhöre und Texte lese, die ich als alter Linker schon von vorn herein abgelehnt hätte? Da muss also etwas vorgefallen sein, sowohl in der Gesellschaft, als auch in mir persönlich.

pip: Und um dem auf die Spur zu kommen, brauchten sie 412 Seiten, gespickt mit rund 251 Verweisen. Apropos, sind all ihre Zitate und Querverweise auch eine Art Absicherung, um sich bei dieser persönlichen Suche nicht zu verlaufen?

Unger: (lacht) Ja, das kann man durchaus so betrachten. Darum habe ich ganz bewusst keine „rechten“ oder als „alternativ“ geltenden Medien zitiert, sondern mich streng an die sogenannten Leitmedien gehalten. Ich wollte vermeiden, dass sich meine Arbeit von vorn herein leichtfertig als „tendenziös“ abtun lässt.

pip: Wie kam es eigentlich dazu, dass sie nun solch eine umfangreiche Publikation präsentieren? Bisher sind sie doch eher als Maler in Erscheinung getreten. Und wenn man der aktuellen Marktentwicklung glauben schenken mag, sind sie damit sogar recht erfolgreich ..

Unger: Den Erfolg im Kunstmarkt muss man sehr relativ betrachten. Angefangen habe ich, wie man sich das so vorstellt, als typischer armer Künstler. Im Jahr 2011 gewann ich dann den Lucas-Cranach-Preis für Malerei, wodurch ein paar internationale Sammler auf meine Arbeiten aufmerksam wurden. Das war natürlich sehr erfreulich, denn nun kann ich im Gegensatz zu früher problemlos mein Atelier finanzieren ..

pip: Aber müssten sie als zeitgenössischer Maler, der gerade dabei ist, sich den Markt zu erobern, nicht ganz besonders darauf achten, kritische Äußerungen zu vermeiden? Betreiben sie mit ihrer politischen Schreiberei nicht auch eine Art Selbstboykott ihrer hart erarbeiteten künstlerischen Position?

Unger: Absolut berechtigte Frage. So könnte es sich von außen betrachtet tatsächlich darstellen. Aber so ist es nicht. Denn auch meine Malerei war stets ein selbstkonfrontativer Prozess. Die Auseinandersetzung mit dem Selbst zieht sich wie ein roter Faden durch alle meine Arbeiten, auch wenn diese sich zuweilen unterschiedlicher Ausdrucksformen bedienen. Das sieht man meinen Bildern auch an. Und als man dann seit 2015 plötzlich nur noch hörte, dass wir nun alle zu strahlenden Trägern der merkelschen Willkommenskultur werden müssten, schloss das unmittelbar an meine persönlichen Arbeiten zum Thema Kriegsenkel-Trauma an.

Bildausschnitt: Raymond Unger, “bearish”, 140 x 90, Ölfarbe gespachtelt auf Leinwand ©Unger

pip: Hierzu sollte man evtl. erwähnen, dass Sie als Künstler Autodidakt sind und ursprünglich als Psychotherapeut arbeiteten ..

Unger: Ja, in jungen Jahren hatte ich eine Praxis für Naturheilkunde und Therapie. Jedoch nahm die Malerei dann einen immer größeren Raum in meinem Leben ein, so dass ich beschloss die Praxis zu schließen, um als Künstler nach Berlin zu ziehen.

pip: Und wie hat ihr Berliner Freundeskreis auf diese unvorhergesehene Entwicklung reagiert? Da ist man stolz darauf, einen waschechten Künstler im Freundeskreis zu haben, und plötzlich beginnt dieser Mensch politisch brisante Bücher zu schreiben .. hat das nicht für Irritationen gesorgt?

Unger: Bei mir deutete sich bereits zuvor an, dass mein Umfeld auf kritische Beiträge äußerst sensibel reagiert. Da wurden bereits bestimmte Bilder als Angriff erlebt, der groß genug ist, um Freundschaften zu kündigen. Vor einer Weile malte ich bspw. ein Bild, dass auf Merkel und ihre Getreuen am Wahlabend der letzten Bundestagswahl anspielte. Die Arbeit trägt den Titel „Wir affen das“, weil alle gemalten Figuren Affenköpfe haben. So geriet das Bild zur Karikatur einer mir grotesk erscheinenden politischen Situation, in der die CDU zwar eine fulminante Wahlschlappe erhielt, jedoch am Wahlabend einen großen Sieg feierte. Das mutete schon sehr bizarr an. Dieses Bild reichte bereits aus, um bei einigen meiner linken Freunde die Freund-Feind-Kennung anspringen zu lassen.

Foto: Raymond Unger vor seinem Bild „Wir affen das“ ©Unger

pip: Soweit ich mitbekam, wurde das Bild doch aber sehr schnell verkauft. Vermutlich war die Farbe noch nicht einmal trocken, als ich las, dass sie es verkauft hatten.

Unger: Ja, ein Schweizer Sammler hat sofort zugeschlagen.

pip: Das ist interessant. Gehen die Leute außerhalb Deutschlands ihrem Eindruck nach entspannter mit politischen Beiträgen um?

Unger: Das kann durchaus sein. Immerhin kommen meine drei größten Sammler nicht aus Deutschland. Aber auch abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass sich beispielsweise über das Lesen ausländischer Presse ein zum Teil völlig anderes Bild auf die deutsche Politik ergibt, als es uns hierzulande vermittelt wird. Sobald man damit anfängt, auch ausländische Berichterstattung über Deutschland zu lesen, beginnt man unweigerlich, aus der Meinungsblase auszusteigen.

pip: In ihrem Buch erwähnen sie, dass einmal ihre Internetseite gehackt wurde, so dass sich dort nur noch eine brennende Israel-Flagge zeigte. War das auch so ein Erlebnis, das sie hellhörig werden ließ?

Unger: Ja. Letztendlich ließ sich zwar das technische Problem recht schnell wieder beheben. Doch in solchen Momenten realisiert man ganz persönlich, dass da draußen schon längst ein Kulturkampf läuft. Dann werden einem auch die eigenen Positionen, die man als Künstler und Freidenker einnimmt umso bewusster. Einige meiner Darstellungen zu Themen wie Sexualität scheinen in heutigen Zeiten immer weniger verdaulich. Im Kulturbetrieb insgesamt ist deshalb bereits die Tendenz zu beobachten, bestimmte Arbeiten gar nicht mehr zu zeigen. Um Skandale zu vermeiden geht man mit einigen Themen besonders sensibel um, denn man will andere Kulturen nicht verärgern. Doch ich halte diese neue Kultursensibilität für einen Euphemismus, da mit „andere Kulturen“ sowieso immer nur eine ganz bestimmte Kultur gemeint ist. Und diesbezüglich bin ich keinesfalls breit, in puncto hiesiger Standards liberalen Miteinanders und freien Denkens, Rückschritte zu akzeptieren.

pip: Arrangieren sich diese angesprochenen Rückschritte evtl. auch deshalb so scheinbar problemlos, weil einige ethno-kulturellen Lobbygruppen sehr gut gelernt haben, mit der auch in ihrem Buch thematisierten „Schuld-Macke“ der Deutschen umzugehen? Fügt sich da eventuell Eines zum Anderen?

Unger: In Teilen trifft das sicherlich zu. Immerhin wird das Thema von Therapeuten, die sich mit dem Bereich der Kriegsenkel-Traumata auseinandersetzen auch ganz klar benannt und ist sehr gut dokumentiert. Es gibt Theorien der Täterschaft, die dahingehend von transgenerationalen Mustern ausgehen, dass sich gerade in Familien von Willkommenskultur-Aktivisten Mittäter-Biografien finden. So werden, nur halt invertiert als „Kampf gegen Rechts“ und für „Multikulti„, transgenerational faschistoide Verhaltensmuster weiter gelebt.

pip: In einem Kapitel über Medienfreiheit beschreiben sie, dass sich diese Rigorosität gar nicht so dramatisch darstellt. Da klopft also niemand in einem braunen Gestapo-Ledermantel an der Tür und bittet nachdrücklich darum, diesen oder jenen Beitrag künftig zu unterlassen, sonder es vollzieht sich, wie sie es schreiben, eine Art „normativer Druck“. Sie nennen es einen sich schleichend einstellenden „publizistischen Stromausfall“. Wie vollzieht sich dieser Prozess?

Unger: Hierzulande besteht bei vielen Menschen eine Art von Urangst bezüglich jeglicher Form von sich selbst behauptender Identität und Nationalität. Das unterscheidet uns ganz wesentlich von anderen Nationen. Diese Angst ist gerade bei Intellektuellen und Medienschaffenden derart kollektiv, dass man gar nicht mehr von Zensur sprechen kann. Viel eher handelt es sich im Fall von kuratierter Berichterstattung und linkem Haltungsjournalismus um freiwillige Selbstentscheidungen innerlicher Überzeugungstäter. Da ist die Angst vor einem möglichen Rechtsruck im Falle neutraler Berichterstattung dermaßen groß, dass nur noch äußerst selektive Informationen zugelassen werden. Dabei wird jedoch massiv unterschätzt, dass nicht nur allen Ortens Teilinformationen durchsickern, sondern es zudem gerade im Osten eine historisch gewachsene Skepsis gegen diese Art von bevormundendem Journalismus gibt. Und so wird die Gesamtsituation immer vertrackter. Der einzige Weg, der aus der Misere herausführen könnte, bestünde darin, den normalen Bürgern einfach mehr zuzutrauen und komplett bei der Wahrheit zu bleiben. Doch das traut man sich halt nicht. Also wird die Wahrheit immer weiter gebogen, derweil die Büger diesbezüglich immer sensibler reagieren. Das Resultat ist eine gespaltene Gesellschaft, die keine politische Mitte mehr kennt, sondern nur noch aus Leuten besteht, die sich zunehmend skeptisch gegenüberstehen. Das läuft komplett aus dem Ruder

pip: Sie beschreiben diesen Prozess als eine Gefahr für die Demokratie ..

Unger: Sollte sich in breiten Teilen der Bevölkerung tatsächlich der Eindruck einer Lügenpresse verfestigen, wäre die vierte Gewalt im Staate derart diskreditiert, dass dies tatsächlich eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Ebenso gefährlich ist es jedoch, dass die Kunst- und Kulturschaffenden ihre Rolle als klassische Narren und Kritiker der Gesellschaft verweigern, und fast nur noch ins gleiche Horn wie die Regierenden stoßen. Denn wenn Politik, Medien und Kulturschaffende wie aus einem Munde sprechen, dann ist kein demokratisches Korrektiv mehr gegeben. Dann haben wir wirklich ein großes Problem.

Foto: Raymond Unger, „Praise“, 120 x 150, 2013, Ölfarbe auf Leinwand © Unger

pip: Die Kulturszene verweigert sich ihrer Verantwortung für unsere Gesellschaft?

Unger: Ja. Zum Teil wirkt dabei vermutlich purer Opportunismus. Doch sicher will man auch hier inneren Konflikten aus dem Wege gehen und kann deshalb nur noch über Leugnung und Verdrängung agieren. Das Resultat ist reinste Gesinnungsethik. Meine These dazu ist, dass die jetzt führende Baby-Boomer Generation nicht erwachsen genug ist, um mit den angesprochenen Konflikten umgehen zu können.

pip: Womit wir dann auch beim Fazit ihres Buches angelangt wären. Dort attestieren sie dieser „Baby-Boomer-Generation“ eine Verweigerung erwachsen zu werden ..

Unger: Nicht so pauschal, aber ja. Diese Leute haben es nicht gelernt, sich gegen Konformitätsdruck zu stellen und eigenes Denken zu behaupten.

pip: Aber ist der Mensch nicht insgesamt ein klassisches Gruppentier, dessen Mitglieder wenig Lust verspüren, sich öffentlich zuerst als Bedenkenträger zu outen? Nicht umsonst heißt es schließlich „Der Überbringer schlechter Nachrichten wird geköpft.“ ..

Unger: Man kann sich doch nicht nur dadurch gesellschaftlich behaupten, dass man politischer Aktivist wird oder einer politischen Partei beitritt. Es besteht doch auch die Möglichkeit, den sehr viel ruhigeren Weg der Individuation zu beschreiten. Dort tritt man nicht auf die offene Bühne, sondern begibt sich auf eine ganz persönliche Heldenreise, wird erwachsen, indem man den Kampf mit seinem ureigensten tödlichen Drachen aufnimmt. Ein so individuierter Charakter würde sich, frei nach C.G. Jung, ganz automatisch auch in der Gesellschaft neu verorten und dort angstfrei agieren können.

pip: Nun sind sie mit ihrer Publikation jedoch auf die offene Bühne getreten, und sie haben sich damit nicht nur sehr allgemein, sondern auch in Bezug auf Realpolitik geäußert. Sie berichten bspw. davon, dass durch das Erstarken der AfD ein begrüßenswerter Ruck in Richtung Meinungspluralität erfolgt wäre.

Unger: Ja, denn ich finde, dass das Erstarken der AfD in der öffentlichen Debatte zunächst für ein breiteres Spektrum an Debattenbeiträgen sorgte. Spätestens seit dem Einzug der Partei in den deutschen Bundestag wurden plötzlich auch in größeren Medien Dinge thematisiert, die noch zuvor tabu gewesen zu sein schienen. Und vor diesem Hintergrund empfand ich den Erfolg der AfD ganz klar als eine segensreiche Geschichte.

pip: Ihre Freude über den Erfolg der AfD beruhte jedoch nur sehr bedingt auf Gegenseitigkeit. Wie ich hörte empfanden einige AfD-Anhänger den Erfolg ihrer Publikation als nicht sonderlich „segensreich“. Wie kam es dazu?

Unger: So ist das halt, wenn man sich um eine ausgewogene Betrachtung bemüht. Dann sitzt man schnell zwischen allen Stühlen und wird nicht nur von Linken, sondern auch von Rechten kritisiert. In meinem Fall setzte die Kritik aus dem Lager der AfD-Fans ein, als ein Auszug meines Buches, der auch das Thema AfD anspricht, bei Roland Tichy veröffentlicht wurde. Während mich also mein linker Freundeskreis als AfD-Versteher zu einer Art Reinkarnation eines rechten Gandalf stilisierte, wurde ich nun plötzlich gefragt, aus welcher links-versifften Ecke ich gekrochen käme.

pip: Oha! Das hört sich spannend an! Wie kam es denn dazu?

Unger: Ich hatte wirklich redlich versucht, mich über die Partei schlau zu machen und mir zu diesem Zweck u.a. um die 50 Reden aus der Wahlkampfzeit komplett angehört. Dabei ging es mir darum ernsthaft herauszufinden, wie diese Partei wirklich tickt. Und mein diesbezügliches Fazit, über das ich dann auch schrieb war, dass die AfD meiner Einschätzung nach zu rund 85% aus eher klassischen konservativen bis liberal-konservativen Geistern besteht, aber halt auch zu geschätzt 15% rechtsradikale Milieus aufweist. Das habe ich ganz ehrlich so empfunden. Denn neben etlichen vernünftigen Beiträgen gab es auch einige, die ich jetzt salopp im Tenor von „Bierzelt-Dampfreden“ mit wirklich fiesen Untertönen beschreiben würde. Das fand ich dann auch nicht mehr witzig.

pip: Dann lassen sie uns das leidige Thema hier beenden und abschließend noch einmal auf mein Lieblingsthema, die Kulturpolitik zu sprechen kommen. Hierzu schreiben sie „Wer sich als kultureller Leistungsträger nicht von vorn herein gegen rechts stellt, macht sich verdächtig“ und verargumentieren dies an anderer Stelle damit, dass seitens der kulturpolitischen Praxis zu viel öffentliche Gelder in die Taschen zweifelhafter Unterfangen fließen ..

Unger: Wenn ich mir die Verteilungsschlüssel diverser kulturpolitischer Maßnahmen anschaue, empfinde ich es als geradezu grotesk, wie einseitig dort gefördert wird. Es wird dermaßen viel Geld für Diversity, Multikulturalität und natürlich den „Kampf gegen Rechts“ ausgegeben, dass man den Eindruck gewinnen muss, Deutschland stünde unmittelbar vor einer rechtsradikalen Machtergreifung. Eine radikale Linke oder religiöse Extremisten scheinen dort dem hingegen nicht zu existieren.

pip: Nun kann man es doch aber Linken nicht zum Vorwurf machen, dass sie im Bereich Kulturpolitik aktiv sind. Zeugt es nicht viel eher vom kulturpolitischen Versagen liberaler und konservativer Kreise, dass links-ideologisch geprägte Personalien die gesamte Kulturszene dominieren?

Unger: Das ist nun natürlich ein unheimlich dickes Brett. Ein Punkt hierzu wäre sicherlich, dass sich aktuelle künstlerische Beiträge enorm weit von dem weg entwickelt haben, was man als klassische konservative Positionen verstehen könnte. Um sich tatsächlich für Kulturpolitik stark machen zu können, stehen viele konservative Politiker den aktuellen Produktionen bestenfalls viel zu unberührt, wenn nicht sogar ablehnend gegenüber. Da beißt sich die Katze zwar in den Schwanz, doch wenn diese Leute von Förderung deutscher Kultur sprechen, dann denken die dabei beispielsweise nicht an solche Impressarios wie sie ..

pip: Was?? Na, das ist ja ein starkes Stück! Lieber Herr Unger, wir müssen das Gespräch an dieser Stellen beenden. Vielen Dank.

Interview zuerst erschienen auf Philosophia Perennis der liberal-konservative Blog von Dr. David Berger.

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