Interview mit Andreas Tiedtke. 

Raymond Unger über „Die Heldenreise des Bürgers – Vom Untertan zum Souverän“, erschienen am 30.  März 2022 im Europa Verlag. Die Fragen stellte Andreas Tiedtke. Raymond Unger war Vortragender bei der 7. Jahreskonferenz des Ludwig von Mises Institut Deutschland am 19. Oktober 2019

Ludwig von Mises Institut Deutschland (LvMID): Lieber Herr Unger, mit „Die Heldenreise des Bürgers. Vom Untertan zum Souverän“ legen Sie nach Ihren Erfolgen „Die Wiedergutmacher“ und „Vom Verlust der Freiheit“ ein weiteres Buch vor, das dieses Mal das ganz große Thema betrifft, erwachsen zu werden, sozusagen als Voraussetzung für Souveränität. Was hat Sie zu diesem Buch bewogen?

Raymond Unger (RU): Meine vorangegangenen Bücher sind Teil einer kritischen Gesellschaftsanalyse, die sich mit der Sonderrolle Deutschlands in der Migrations-, Klima-, Gender- und Pandemie-Problematik auseinandersetzt. Ob Bankenkollaps, Fukushima, Flüchtlingskrise oder Coronapandemie – Deutschland gehörte stets zu den Musterknaben bei der Umsetzung moralisch geframter Agenden, ohne Rücksicht auf das eigene Wohl.

Ich wollte wissen, was den typischen „Wiedergutmacher“ Deutschlands ausmacht und warum er so handelt. Die ersten zwei Bücher meiner politischen Trilogie beließen es bei der Beschreibung gesinnungsethischer Politikansätze und der Charakteranalyse der Protagonisten in Medien und Politik. Das aktuelle und dritte Buch aus der Reihe im Europa Verlag beschäftigt sich nun erstmals mit dem Lösungsansatz, also mit der Frage, ob und wie infantile Charaktere nachreifen können. … ganzes Interview lesen


Interview mit Nicolas Riedl

Die Wertschätzung für Kunst ist ein Gradmesser dafür, wie frei eine Gesellschaft ist — die jüngsten Angriffe auf Kunstwerke durch Klimaaktivisten geben Anlass zur Sorge, wie der Autor und Kunstmaler Raymond Unger im Interview ausführt.

Nicolas Riedl:
Immer häufiger werden seit einigen Wochen Kunstwerke durch Klimaaktivisten ramponiert. Entweder kleben sie sich an die vergoldeten Rahmen oder schütten Suppe auf die Gemälde, die zum Glück in den meisten Fällen durch eine Glasscheibe geschützt sind. Was macht das mit Ihnen als Kunstmaler, wenn Sie solche Meldungen hören und sehen?

Raymond Unger:
Dummheit und Hybris haben mir schon immer Angst gemacht. Wer sich wie ich seit Jahrzehnten mühsamen Kunstprozessen stellt und dann in die selbstgerechten, dummen Gesichter der „Aktivisten“ schaut, kann nur erschaudern. Wie Dietrich Bonhoeffer bin ich der Meinung, dass dumme ideologisch verblendete Menschen weitaus gefährlicher sind als böse. Gegen die Auswüchse einer immer totalitärer werdenden Bewegung, wozu ich den Klimaschutz inzwischen zähle, sind intellektuelle Aufklärer machtlos. In Wirklichkeit ist der angebliche wissenschaftliche Konsens bezüglich einer einzigen Ursache für den Klimawandel eine Schimäre. Die Fixierung auf das anthropogene CO2 bietet jedoch die Möglichkeit, menschliche Urängste zu befrieden, die nachfolgenden Ablass- und Verzichtskulte suggerieren Wirkmächtigkeit. Dieselben Ersatzhandlungen hatten wir bei Corona auch. … ganzes Interview lesen

Interview mit Andreas Marquart 

Raymond Unger über „Vom Verlust der Freiheit: Klimakrise, Migrationskrise, Coronakrise“ – das Buch ist am 22. April 2021 im Europa Verlag erschienen. Die Fragen stellte Andreas Marquart. Raymond Unger war Vortragender bei der 7. Jahreskonferenz des Ludwig von Mises Institut Deutschland am 19. Oktober 2019

Andreas Marquart:
Herr Unger, ist Ihr neues Buch ‚Vom Verlust der Freiheit‘, das vor wenigen Wochen erschienen ist, eine Art Nachfolgerbuch von ‚Die Wiedergutmacher‘ aus dem Jahr 2018?

Raymond Unger:
Im Prinzip ja. Allerdings stand ‚Die Wiedergutmacher‘, geschrieben 2016/2017, noch ganz im Zeichen der sogenannten Flüchtlingskrise. Damals ging es um die gesinnungsethischen Übersteuerungen einer kaum durchdachten Zuwanderungspolitik, mit der sich Deutschland moralisch profilierte, seine europäischen Nachbarn brüskierte und schlussendlich selbst isolierte. Das Folgebuch sollte drei weitere Themenfelder umfassen, bei denen dieselben kurzsichtigen Mechanismen greifen: Klimapolitik, Gender und Rassismus. Als ich das Buch zur Hälfte fertig geschrieben hatte, brach die Coronakrise über die Welt herein. Als ehemaliger Therapeut für ganzheitliche Medizin und Psychotherapie nahm mich der Umgang mit Corona sofort gefangen. Auf dem Gipfel der Pandemie ließ ich das Buchprojekt erst einmal ruhen und schrieb vier Artikel zur aktuellen Situation. Allerdings wurde mir sehr schnell bewusst, dass ich mein viertes Buch um Corona erweitern musste. … ganzes Interview lesen

Smart Investor:
Herr Unger, wodurch wurde Ihr Interesse an der Politik geweckt und was ließ Sie zu einem Autor politisch höchst relevanter Bücher werden?

Unger:
Ursprünglich ging es in meinen Büchern um Authentizität, Kreativität und echtes Erwachsenwerden. Doch nach der sogenannten Flüchtlingskrise von 2015 wurde mir bewusst, dass alle individualpsychologischen Probleme kollektive und damit politische Bedeutung haben. Es gibt eine formal politische Freiheit, die in einer offenen Gesellschaft eigentlich garantiert sein sollte, sowie eine innerpsychische. Das Problem ist: Die eine Freiheit bedingt die andere. Verunsicherte Individuen können nichts zur Sicherung und Ausgestaltung freier Gesellschaften beitragen. Im Gegenteil – als  Konformisten laufen sie Gefahr, paternalistischen Mustern zu folgen. Der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz spricht von „Normopathie“, wenn große Gesellschaftsteile von infantilen Charakteren getragen werden. …das ganze Interview lesen (PDF)

pip:
Hallo Herr Unger! Mit ihrer Veröffentlichung von „Die Wiedergutmacher“ präsentieren sie eine bemerkenswert detaillierte Bestandsaufnahme der politischen Lage. Besteht ihr Anliegen darin, ein bleibendes Zeitzeugnis abzulegen?

Unger:
Vor allem geht es mir darum, eine Antithese zum vorherrschenden Narrativ zu zeichnen. Denn wir alle leben – bildlich gesprochen – unter einer Art Glocke einer bestimmten gesellschaftlichen Erzählung. Hierzu wollte ich, in Bezug auf Kunst, Medien und ganz allgemein freies Denken, ein Kontrastbild entwerfen. … das ganze Interview lesen

Interview mit dem Kunstverein-Hof, im Rahmen der großen Retrospektive „Mea Culpa –  Die Wahrheit über Ernie und Bert“, April 2013

Durch das Interview führte Ralf Sziegoleit. Der Journalist und Kunstkritiker war jahrelang Chef des Kulturressorts der Frankenpost. Für seine besonderen kulturellen und schriftstellerischen Leistungen wurde Sziegoleit 2008 mit der Johann-Christian-Reinhart-Plakette der Stadt Hof ausgezeichnet.

Kunstverein Hof, Galerie im Theresienstein

Ralf Sziegoleit:
Wie bist Du zum Malen gekommen? Du hast ja, soweit ich weiß, nicht schon immer figurativ gemalt?

Raymond Unger:
Das stimmt, ich habe ungefähr zwei Jahre abstrakt gemalt. Dann, wahrscheinlich beeinflusst durch meinen Onkel, der ein religiöser Kunstmaler war und der für das katholische Bibelwerk Kinderbibeln illustriert hat, wollte ich mich auch an der Figuration versuchen. Denn schon als Kind bin ich immer in seiner Werkstatt herumgelaufen. Ich hab dann also figurativ gemalt, ganz normal mit dem Pinsel. Irgendwann hab ich dann zaghaft angefangen den Spachtel einzusetzen, wie das ja viele Maler machen, wenn sie mal eine besondere Nuance setzen wollen. Doch ziemlich schnell fand ich das sehr gut. Der unkontrollierte, harte Farbauftrag mit dem Spachtel hat mich gereizt, sodass ich mir ab 2004 ein eigenes „Reinheitsgebot“ auferlegt habe. Und seither male ich nur noch mit dem Spachtel. … das ganze Interview lesen (PDF)